Kann man eine Katze alleine halten?

 

Einzelhaltung Katzen?

Für viele unter uns gibt es hierauf eine einzige und klare Antwort. Doch vielleicht bist du Katzenneuling und planst, deine Familie um pelzige Mitbewohner zu erweitern und fragst dich, was das Beste für deinen neuen Weggefährten ist. Falls du schon ein bisschen gestöbert hast, kennst auch du die Antwort und eigentlich hatten wir auch nicht vor, solch einen Artikel zu verfassen. Leider Gottes treffen wir aber des Öfteren auf Lebewesen der Gattung Homo sapiens, welche ihre ganz eigene Auffassung von artgerechter Katzenhaltung haben. Bei 13 Millionen Katzen, die in deutschen Haushalten leben, ist kein Ende der steigenden Zahl in Sicht und ebenso wächst der Informationsbedarf. Daher haben wir uns, da dieses Thema nicht oft genug wiederholt werden und die Wichtigkeit ins Gedächtnis gerufen werden kann, dazu entschlossen, dieses hier nochmal zu behandeln. Für alle, die jetzt schon wissen was kommt: Great, doppelt oder eventuell auch hundertfach hält besser (Und hey, es gibt niedliche Katzenbilder ;)) Für alle anderen: Aufgemerkt und Ohren gespitzt ;).

Katze alleine oder zu zweit halten?

Mehrkatzenhaushalt

Weit verbreitet ist er, der Mythos, Katzen seien Einzelgänger und hat sich in so manchen Köpfen, gerade der älteren Generation, manifestiert. Danach seien die Haustiger am Glücklichsten alleine, vermissten keine Artgenossen und suchten nicht deren Nähe. Dass das völliger Unsinn ist, weiß jeder, der schon einmal zwei oder mehr Katzen zusammen beobachtet hat. Wie sie kuscheln, spielen, toben und gegenseitige Wärme suchen oder den Artgenossen einfach nur in der Nähe wissen möchten und schon eine Anwesenheit des anderen mehr sagt, als 1000x Miau. Katzen sind Einzeljäger und eben keine Einzelgänger.

Katze_einzeln

Gerade als Katzenanfänger, der sich mit dieser Thematik eventuell noch nicht beschäftigt ist, scheint man geneigt, dies zu hinterfragen. Kann es nicht doch klappen mit nur einer Miez? Welche Argumente könnte es hierfür geben? Hier die häufigsten Mythen:

  1. Zwei Katzen machen mehr Arbeit als eine.

Sind wir mal ehrlich- füttern, Katzenklo reinigen und spielen möchtest und wirst du sowieso. Und nun ein Klo mehr zu reinigen, macht den Kohl nicht fett. Dafür brauchst du vielleicht zwei Minuten on top ;).

  1. Zwei Katzen machen mehr kaputt als eine

Ganz im Gegenteil: Eine Miez ist in der Regel deutlich unausgelasteter und vergeht sich gerne mal an Mobiliar oder Tapeten, wenn du den ganzen Tag nicht da und sie alleine daheim ist. Zwei Fellnasen dagegen können sich prima unterhalten und gegenseitig bespaßen und sind so nicht alleine und kommen noch weniger auf dumme Gedanken- win win ;).

  1. Wenn ich mehrere Miezen habe, dann haben sie überhaupt kein Interesse an mir als Mensch und ich bin ihnen egal.

Das ist definitiv falsch. Auch wenn die Vierpfötler gerne mal untereinander rangeln und sich knuddeln, ist der Zweibeiner als Kraul-Anlaufstelle einfach am besten. Deine Katzen werden gerne deine Nähe suchen. Einzelkatzen binden sich nur so stark an den Dosenöffner, weil sie verzweifelt nach der Zuneigung eines anderen Lebewesens suchen und wer bleibt da übrig, wenn kein kätzischer Mitbewohner zur Pfote ist?

  1. Zwei Katzen kosten mehr als eine

Im Alltag: Kaum. Das bisschen Streu  und Futter mehr wird kaum ins Gewicht fallen, wenn du eine Miez mehr hast. Wo es sich bemerkbar macht, sind die Tierarztkosten. Hier muss doppelt gezahlt werden. Doch dann heißt es: Entweder Budget für zwei Miezen, oder eben für gar keine. Eine andere Option gibt es nicht.

  1. Es gibt wohl Katzen, die alleine leben. Liest man doch oft- gerade im Tierheim. Da heißt es, dass sie gerne einzeln leben möchten.

Und da fragen wir uns doch gleich mal nach dem Grund. Schuld sind nämlich keine Geringeren als die Menschen selbst, denn solche Katzen haben leider bei egoistischen Dosenöffnern gewohnt, die sich einbildeten, zu wissen, was Beste für das Tier ist: Einzelhaltung. Nie hat die Katze richtige Sozialisierung erfahren und kann so auch nur schwer bis garnicht in ein Rudel integriert werden. Danke, lieber Homo sapiens. Glücklich ist sie damit nicht, sie kennt es nur nicht anders.

Contra Einzelhaltung

Katzen zu zweit

Du siehst: Alles bewegt sich Richtung Mehrkatzenhaltung. Abgesehen von den unbestreitbaren Pro-Argumenten halte sich der Zweifler noch einmal Folgendes vor Augen: Wie würdest du dich fühlen, den ganzen Tag alleine zwischen seltsame Wesen gepackt, die nicht deine Sprache sprechen, dich oft länger alleine lassen und du einfach keine Kontaktperson hättest, die dich versteht?

Ganz davon abgesehen: Wärst du bereit, dann deine Katze abzuschlecken und zu putzen und beherrschst du die Körpersprache von Miez als adäquater Ersatz? Wohl eher nicht. Katzen miauen übrigens untereinander kaum, sie regeln die Kommunikation via Körpersprache. Die lauten Maunzer sind oft für die begriffsstutzigen Menschen reserviert ;).

Katze in Gruppe

Unsere Meinung

Gerade an die Neulinge unter uns: Zu Anfang, bevor man sich umfassend informiert und Mehrkatzenhaushalte besucht hat, hatten auch wir mit dem Gedanken gespielt: Was wäre, wenn wir nur einen felligen Mitbewohner hätten? Würden uns zwei überfordern? Letzteres war damals als Katzeneinsteiger unsere große Sorge. Zwei Kitten- würden wir das gestemmt bekommen? Wir entschieden uns dafür- und das war das einzig Richtige. Nie haben wir es einen Tag bereut und würden es auch nie wieder anders machen. Zwei Puschel zusammen zu sehen ist unbezahlbar und sagt vermutlich mehr als die 825 Wörter, die ich bis jetzt geschrieben habe ;).

Katzen zusammen halten

Katzen schmusen

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8 Gedanken zu „Kann man eine Katze alleine halten?

  1. Irene

    ALLE Katzenblogs und Katzen Foren, haben ein Mantra M e h r k a t z e n h a u s h a l t . Das ist sicher richtig aber leider ist K E I N E R so fair und weist auch auf die nicht selten auftretenden Probleme hin.
    Bei Durchfall muß man mit alle Tiere zum Tierarzt, es sei denn man hat Langhaarkatzen und sieht WER den
    Durchfall hat. In 40 ig Jahre Mehrkatzenhaushalt ,ist es mir nicht gelungen meine Katzen zu bewegen ein Stöckchen mit Namensschild in ihre Hinterlassenschaft zu stecken, damit ich weiß von wem der Durchfall ist.

    Wenn einer Spezialfutter braucht, muß man daneben stehen bleiben damit in jede Katze das richtige Futter kommt. Aber nicht jede Katze mag es, wenn man beim fressen neben ihr steht.

    Jeder Tierhomöopath, jeder auf Verhalten spezialisierte Arzt oder Therapeut bestätigt , dass die meisten Probleme bei Katzenhaltern entstehen, weil sich zwei Katzen nicht mögen. z.B. Unsauberkeit und zerkratzte Tapeten. Auch gut sozialisierte Katzen lieben nicht alle anderen Katzen.
    Die Blogger und die Leute in den Foren tun immer so, als sei das Zusammenleben mehrerer Katzen ein Groschenroman. Alle haben sich schrecklich lieb. So ist es aber nicht immer.
    Ich habe 40 Jahre immer 3-4 Katzen und nicht alle hatten sich lieb.
    Darum ärgert es mich, wenn keiner die Menschen auch auf eventuelle Probleme hinweist. Das ist unfair.
    Liebe Grüße
    Irene

    Antworten
    1. Blogkatzen Beitragsautor

      Liebe Irene,

      danke für den Beitrag zum Thema.
      Deine Argumente sind natürlich richtig- nicht immer ist alles heile Welt, denn es verhält sich bei den Tieren wie bei Menschen- Sympathie ist ausschlaggebend. Dieser Artikel beinhaltet einfach nur die Grundsatzthematik und setzt sich nicht im Speziellen mit den Problematiken im Mehrkatzenhaushalt auseinander, da das den Rahmen sprengen würde.
      Und auch, wenn sich Katzen nicht immer verstehen und es zu Spannungen untereinander führen kann, so ist dies keinesfalls ein Argument für Einzelhaltung. In manchen Fällen bedeutet es natürlich mehr Aufwand, Katzen zusammenzuführen, aber der lohnt sich in jedem Fall..
      In punkto gesundheitliche Probleme gilt es immer das Tier zu beobachten- so kommt man auch dahinter, wer nun das Sorgenfellchen ist. Da ist eben auch etwas Geduld gefragt ;).
      Beim Thema Futter und Unverträglichkeiten oder ähnliches und benötigter Spezialnahrung gibt es eine ganz einfache Lösung: Den Surefeed. Wir berichteten darüber: http://blogkatzen.de/surefeed-futterautomat-test/

      Und ich gehe davon aus, dass jeder Katzenspezialist sicherlich mindestens genauso viele Fälle vorliegen hat, in denen Katzen aufgrund der Einzelhaltung verhaltensauffällig wurden.

      Abschließend möchte ich einfach nochmal herausstellen, dass wir nicht den Eindruck erwecken möchten, dass hier alles immer reibungslos verläuft und setzen auch ein wenig voraus, dass dem Leser bewusst ist, dass unter Tieren natürlich auch nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen herrscht.
      Aber angeregt durch deinen Hinweis werden wir darauf gerne auch nochmal in einem gesonderten Artikel eingehen und auf diesen hier entsprechend hinweisen. Gerne kannst du uns dazu auch deine Erfahrungen zukommen lassen, wenn du magst. Vielen Dank und liebe Grüße
      Diana

      Antworten
    1. Blogkatzen Beitragsautor

      Hallo Corma, vielen lieben Dank für den Kommentar und die Frage :). Generell ist ein Zusammenleben von Hund und Katze gut möglich, wenn man diese langsam aneinander gewöhnt. Allerdings stellt ein Hund keinen adäquaten Sozialpartner dar, das möchten wir an der Stelle nur dazu erwähnen. Das kann man sich ein wenig vorstellen wie z. B. bei Kaninchen und Meerschweinchen – sind es doch beide Nagetiere, sprechen aber grundsätzlich unterschiedliche „Sprachen“ und kommunizieren auf unterschiedliche Art und Weise, daher ist es, gerade bei einem Kitten, unbedingt anzuraten, ein zweites Kitten möglichst gleichen Alters dazu zu halten, da diese sich nicht nur bestens verstehen, sondern auch noch besser austauschen und so ein langes glückliches Katzenleben Seite an Seite garantiert ist und ein entnervter Hund ausgeschlossen werden kann ;). Liebe Grüße, Diana

      Antworten
  2. Andreas Wolf

    Sorry erstmal ist ed richtig zwei miezen sind immer besser keine Frage..aber ich habe das Problem das meine Mieze sich nicht auf eine andere Katze einlassen kann trotz mehrere versuche..leider

    Antworten
    1. Blogkatzen Beitragsautor

      Hallo Andreas, vielen Dank für deine Rückmeldung. Da hast du absolut recht, Mehrkatzenhaltung ist sehr zu empfehlen und generell ist bei einem sehr großen Teil aller Katzen eine Vergesellschaftung gut möglich, es gibt jedoch auch Härtefälle, bei denen das leider trotz vieler Versuche scheitert. Schön, dass du es auch bei deiner Samtpfote versucht hast – letztendlich können wir natürlich von hier aus den genauen Fall nicht beurteilen, sind aber sicher, dass du alles dir Mögliche versucht hast. Falls du es dennoch nochmals versuchen möchtest und Tipps benötigst, melde dich natürlich gern. Generell ist es immer wichtig, es über mehrere Monate zu versuchen, vom Charakter her natürlich eine passende Katze zu suchen und diese zunächst langsam auch über ein separates Zimmer heranzuführen. Vielleicht klappt es ja doch noch. Danke in jedem Fall, dass du dich hier gemeldet hast :). Liebe Grüße, Diana und die Blogkatzen

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  3. Anni

    Vor zwei Jahren habe ich im Internet viele Beiträge gelesen, die mir ein schlechtes Gewissen gemacht haben. Also habe ich der kleinen ersten Katze nach ein paar Monaten eine zweite kleine Katze hinzu geholt. Die zweite Katze ist auch sehr sozial und kuschelt gerne. Die erste Katze (mittlerweile eher bäuerlicher Charakter) kuschelt etwas mit mir – aber nicht mit der zweiten Katze. Am Anfang sah es noch ganz positiv aus, aber da hatte die Kleine zweite Katze gemäß Tierarzt Welpenstatus. Sie haben aber nur wenige Monate Altersunterschied.
    Sie liegen mittlerweile nie (!) zusammen. Sie spielen auch so gut wie nie zusammen. Die erste Katze akzeptiert auch nicht, wenn die zweite Katze mitspielen will, wenn ich mit ihr spiele. Dann bekommt die zweite Katze eine von der ersten Katze runtergehauen! Die zweite Katze darf der ersten nur beim Spielen zuschauen und sie sieht dann immer recht traurig aus. Ich brauche die doppelte Zeit, damit beide genug mit mir nacheinander (!) spielen können. Das nimmt meine Freizeit neben der Arbeit ziemlich ein. Ich verstehe nicht, warum sie sich nie miteinander beschäftigen können. Wenn beiden langweilig ist, wenden sie sich immer nur an mich. Es macht mich ratlos, dass sie so wenig miteinander anfangen. ‍♀️Die zweite Katze hätte vermutlich gerne einen guten Freund und die erste Katze ist dagegen irgendwie nicht besonders sozial. Versuche der zweiten Katze auf engeren Kontakt prallen seit zwei Jahren an der ersten Katze ab. Dabei war der ersten Katze anfangs nicht anzusehen, dass sie lieber allein mit dem Menschen sein will. Sie hatte Geschwister und kam nicht zu früh von ihnen weg.
    Ich muss auch sagen, dass gutes Futter in der Schweiz sehr teuer ist (wie fast alles hier fürs Tier) und ich hier natürlich auch doppelt so hohe Ausgaben habe. Die Tiere essen teurer als ich selbst! Für den Tierarzt habe ich auch doppelt so hohe Ausgaben. Müll zum entsorgen ist natürlich auch mehr. Und da sie sich nicht miteinander beschäftigen, brauche ich auch doppelt so viel Zeit, um nacheinander mit beiden genug zu spielen.
    Ich bin nicht überzeugt, dass es für mich sinnvoll war noch eine zweite Katze zu holen. Jetzt ist es so und wir drei geben uns Mühe und es funktioniert schon nun auch so. Ich liebe natürlich beide aber bedaure oft die oben genannten Dinge. Wenn ich solche Blogs lese – finde ich mich darin nicht wieder. So wie hier beschrieben, hatte ich es zwar durch zahlreiche Artikel erhofft – aber ich kann dies aus meiner Realität nicht bestätigen. Auch die Tierärztin meint, dass die erste Katze die zweite wohl eher als Konkurrent sieht und nur die Menschen immer der Meinung sind, es hätten alle Katzen gerne einen Partner und würden sich dann schon alle lieb haben. Aber die Realität sieht zum Teil anders aus. Jetzt wieder eine Katze abgeben kommt aber auch nicht in Frage. Die zweite Katze ist so lieb und sozial, dass sie mir oft etwas leid tut – da die erste nicht lieber zu ihr ist. Ich hoffe einfach, dass es so noch besser ist als ganz allein. Immerhin tolerieren sie sich. Fressen wollen sie aus dem gleichen Napf –. Wenn die erste Katze im Sommer allerdings mehr draußen ist- wird die zweite Katze danach immer gehauen. Vielleicht sollte ich die Katzen gar nicht mehr raus lassen. Gehen beide nicht raus klappt es etwas besser. Ich sehe aber, dass sie die Natur draußen lieben und es ist auch keine gute Lösung ihnen das zu verwehren. Aber es gibt wohl keine gute Lösung- für Ratschläge natürlich immer offen Lieben Gruß Anni

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    1. Blogkatzen Beitragsautor

      Hallo liebe Anni, erst einmal danke für deine Nachricht und entschuldige unsere späte Antwort. Generell ist es toll, dass du zwei Katzen zusammen hältst. Hier ist die Auswahl der richtigen Katzenpartner natürlich essentiell und es kommt auf viele Faktoren wie z. B. Charakter und Geschlecht an. Da die beiden recht unterschiedlich zu sein scheinen, ist es das natürlich schwierig- beste Freunde werden sie vermutlich eher nicht, aber man kann dennoch versuchen, durch gezielte Maßnahmen, wie gemeinsame Spiel- und Clickerroutinen sowie möglichst durch das Vermeiden von Konkurrenzsituationen für ein harmonisches Miteinander zu sorgen. Da dein Fall umfangreicher ist, ist es schwierig, das gesamthaft zu umreißen. Wir bieten aber auch in Kürze Coachings an für genau solche Themen, in denen wir auf deine Situation und auch genau deinen Fall eingehen können und gemeinsam an deinem individuellen Problem arbeiten. In Kürze geht dazu auch unsere Infoseite live. Hier könnten wir dann auch deine Herausforderung in Angriff nehmen, wenn du Interesse hast, und einen konkreten Plan ausarbeiten. Falls das für dich interessant sein kann, dann sag gern Bescheid. Liebe Grüße an deine Vierbeiner und dich, Diana und die Blogkatzen

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