Passend zum Muttertag stellen wir uns mal eine Gefühlsfrage: Wie stehen wir eigentlich zu unserem vierbeinigen Begleiter und welchen Senf denkt die Gesellschaft eigentlich, dazugeben zu müssen?
Vielfach liest man im Netz den Satz aus der Überschrift: „Es ist doch nur ein Tier- eine Katze, ein Hund, ein Kaninchen“- und gleich dazu die passende Antwort: Schneller kann man sich bei mir nicht disqualifizieren. Und tatsächlich kann ich diese auch genauso unterschreiben.
Denn jene Aussage trifft die immer gleiche Personengruppe: Menschen, die nie ein Tier hatten oder wollten. Für die es keine tiefen Bindungen zu vierbeinigen Lebewesen gibt- ja, vielleicht nicht einmal zu ihresgleichen. Und das ist für mich eigentlich einfach nur traurig und bedauernswert- und das ein oder andere Mal auch ein wenig Ärgernis erregend. Eigentlich sollte man es mit einem müden Lächeln abtun, das Geschwätz Ahnungsloser, die meinen, ihren unangebrachten Senf überall hinzugeben zu müssen. Doch so manches Mal lässt es einen einfachen nicht kalt, denn für letzteres sind ja diese Menschen eigentlich Spezialisten. Kälte, Gefühlskälte. Dumm, dass es der Fellnasenfreund dann meistens direkt und ungebremst abbekommt.
Ein guter Tipp: Sich in dieser Hinsicht einfach eine „Leck-mich-am-Arsch“-Mentalität aneignen. Denn eine Aussage wie „Ach komm, es ist nur…“ treffen ausschließlich Menschen, die nie allabendlich freudig erwartet und mit großen Augen angeblickt werden, empfangen von echter und überschwänglicher Freude des Hundes, die nie Seite an Seite mit ihrer Katze gelegen und ein zufriedenes Blinzeln begleitet von einem wohligen Schnurren für Streicheleinheiten und einen liebevollen Nasenstüber dafür geerntet haben, die nie bedingungslose, echte und ehrliche Liebe von einem Tier empfangen haben.
„Lieber eine schmutzige, ehrliche Pfote eines Vierbeiners als eine saubere, unehrliche Hand eines Menschen.“ An dem Spruch ist etwas dran, denn tatsächlich zeigt eine Katze ganz offen, wenn sie das Gegenüber so richtig zum Kotzen findet- und das sind nicht selten jene Menschen, die einfach keinen blassen Dunst von Tierliebe haben. Recht hat sie!
Aber woher kommt diese Haltung und Einstellung zu Tieren?
Natürlich aus der Kinderstube. Wie es vorgelebt wird, so wird es übernommen. Vor allem früher dienten Tiere dazu, einen Nutzen erfüllen und wurden entweder gegessen oder waren zum Mäusejagen da oder dazu, den Hof zu bewachen. Mehr nicht! Gott sei Dank ändern sich Zeiten und auch Leute und so werden Katzen, Hunde und Kleintiere heute zu Familienmitgliedern und sind eben nicht einfach nur ein Tier.
Tiere als Kinderersatz
Und da wären wir auch schon beim ersten beliebten, gesellschaftlichen Vorurteil: Katze oder Hund als Kinderersatz. Ich gehöre hier zur präferierten Zielgruppe: Weiblich, Ende 20 mit 2 Katzen. Nur allzu oft und auch gerade aus den eigenen Reihen muss ich mir solch schwachsinnige Aussagen anhören, derer ich schon längst überdrüssig bin. Sind meine Katzen Familienmitglieder? Definitiv. Liebe ich sie? Natürlich. Sind sie ein Ersatz für eigene Kinder? Nein. Sicher möchte ich irgendwann eigenen Familienzuwachs, aber nicht jetzt, hier und heute und Tiere und Kinder gehen sehr wohl gut zusammen- dann, wenn ich das möchte.
Tiere haben in der heutigen Zeit einen viel höheren Stellenwert gewonnen als noch vor 50 Jahren. Sind sie krank, leidet man manchmal mehr als sie, versucht alles, damit es ihnen besser geht und achtet bei ihnen mindestens genauso auf eine gesunde Ernährung wie bei sich selbst. Sie sind etwas Besonderes, einzigartig und man möchte nicht mehr ohne sie, legt auch für sie zu Weihnachten ein kleines Päckchen unter den Baum und zum Geburtstag gibt’s ein Extra-Leckerli… Und das ist auch gut so und völlig in Ordnung. Und dennoch werden sie nicht vermenschlicht: Sie bekommen keine Kleidchen übergestreift, haben keinen Freifahrtschein, sich überall breitzumachen und auch der Esstisch ist tabu, es gibt Regeln und Katze darf auch einfach Katze sein. Während der verrückten 5 Minuten durch die Wohnung rennen, sich beim Fressen einsauen und Insekten durch die Gegend jagen oder Vögel beobachten in der Hoffnung, einer möge auf dem Balkon landen und auch einfach rohes Fleisch essen, wie es in ihrer Natur liegt oder einen gepflegt ignorieren, wie es sich für sie gehört ;).
Verrückte Katzenlady
Verständnislos bleiben jene, die keinen Bezug oder keine eigenen pelzigen Mitbewohner haben. Nicht selten sind leider gerade Katzenbesitzer, vor allem weibliche, dann mit diversen Klischees und Vorurteilen konfrontiert- gerade, wenn diese alleine leben. Bestenfalls denkt sich das Gegenüber Dinge wie „Arme, einsame Katzenmutter“ oder aber „verrückte Katzenlady“ und im schlechtesten und respektlosesten Fall spricht es diese Gedanken dann auch aus. Bewohnen das eigene Zuhause dann noch 3 oder mehr Katzen, ist es sowieso vorbei und man wandert direkt in jene, eben genannte Schubladen.
Hunde sind da oft das „coolere“ Haustier. Man geht joggen, macht Agility, nimmt den Vierbeiner überall mit hin und erntet des Öfteren Bewunderung für ein großes, sportliches Tier. Bei einer Katze dagegen schiefe Blicke, wenn man davon berichtet, dass man Clickertraining praktiziert, einen neuen Catwalk an der Wand montiert hat oder ein Spielzeug gebastelt hat. Dem Hund eine Hundehütte gebaut oder einen neuen Trick beigebracht? Top. Katze kann Pfötchen geben oder hat eine neue Angel? Freak. Teilweise überlegt man lieber zweimal, bevor man Dinge über sich preisgibt, wenn man eine Katze hat, die nicht nur mal eben nach draußen geht und sich dort vergnügt, sondern in der Wohnung lebt und Beschäftigung und Auslastung benötigt. Betreibt man dann vielleicht noch einen Blog, wird man oft belächelt. Schade und irgendwie auch traurig. Hobbies wie Volleyball spielen oder Yoga sind eben in- nicht die eigene Wohnungskatze, zumindest bei Nicht-Haustierbesitzern. Wie viel Arbeit aber auch Spaß das bereiten kann hinterfragt kein Unwissender.
Was man nun tun kann? Sich einfach, ähnlich wie Mieze, ein dickes Fell wachsen lassen und sich denken: Alles für die Katz, was Ahnunglose meinen zu wissen ;). Und den ein oder anderen mal zu sich einladen und zeigen, das Samtpfote so viel mehr bietet, als man denkt.
Und ansonsten, jetzt einfach mal alle Arschgeigen ignorieren, den Vierbeiner schnappen und einen schönen Muttertag haben ;).
Wurdest du auch schon mit solchen Problemen konfrontiert und nerven dich diese Begebenheiten oder hast du da einfach die typische Mir-egal-Katzeneinstellung angenommen? Das würde uns interessieren :).
Wenn ich vor knapp dreißig Jahre, auf der Arbeit oder im Bekanntenkreis mal erzählt habe, dass wir zwei Hunde, vier Katzen, eine Amazone und ein Aquarium haben, gab es zwei Reaktionen.
Die einen strahlten und meinten, so würden sie auch gerne leben.
Die anderen Leute gingen voller Empörung auf mich los und beschimpften mich teilweise recht ruppig.
Ihr Hauptargument war, warum ich das Geld statt für die „Viecher“, nicht für die HUNGERNDEN KINDER in
INDIEN ausgebe. Es war nie von hungernden Kindern in Afrika die Rede, nur immer von indischen Kindern.
Das habe ich nie begriffen.
Meine Freundin ist Ordensschwester und hat mich mal zu einer Patenschaft von einem indischen Kind
überredet. Das war noch bevor ich so oft angemacht wurde. Wenn mir die Anpöbelei denn mal zu viel wurde,
habe ich ein Bild von meinem Patenkind gezeigt und zuckersüß gefragt, ob ich auch mal ein Bild von ihrem Patenkind sehen dürfte. Hatte natürlich keiner aber wenigstens diese Leute hielten den Mund. Andere
gifteten weiter.
Halli Hallo Irene, danke für deinen Kommentar hier :). Das ist ja wirklich traurig- und wie man da auf einen Vergleich kommt mit hungernden Kindern verstehe ich auch nicht. Und meistens sind es die Leute, die am lautesten schreiben, die dann selbst am wenigsten soziales Engagement zeigen. Aber dennoch hat das eine mit dem anderen einfach nichts zu tun- andere geben Geld für teure Autos oder andere Statussymbole aus- das kann doch jeder machen wie er möchte. Lass dir das nicht mies machen- toll, dass ihr so eine große Familie seid :). Lieben Gruß- Diana und die Blogkatzen
Ein lautes Hallo-Miau! Heute möchte Euch unser Frauchen was zu miauen: Ich finde Euren Artikel toll und er spricht mir aus dem Herzen! Ich habe auch die eine oder andere Erfahrung mit „unwissenden“ Menschen gemacht, aber ich habe auch ebenso positive Erfahrungen gemacht! Z.b. Bei Euch und noch vielen, vielen anderen Katzenhalter und Katzenhalterinnen; Blogs…:D Ich gebe Dir/Euch recht, wenn es heißt „sich ein dickes Fell“ zu zu legen, denn die Leute werden immer reden und etwas zum mäckeln haben! Darum sollten wir es getreu dem Lied der Ärzte „Lass die Leute reden…“ machen! Wir Katzenhalter (natürlich auch andere Tierhalter, eh klar 🙂 ) sollten uns unsere Katzen- bzw. Tierliebe nicht madig machen lassen, denn wir bekommen jeden Tag das wunderbare Geschenk wahrer Liebe…:D Achja und wenn ignorieren nicht hilft: einfach die Leute anpfauchen… 🙂
Ich und meine Fellnäschen Spirit und Mystery wünschen Euch einen schönen Muttertag und machen bald wieder einen Katzensprung bei Euch und Eurem tollen Blog vorbei 😀
Hi Spirit, hallo Mystery und natürlich ein Miau an Frauchen :), schön, dass ihr wieder vorbeischaut- wir freuen uns sehr. Wir sind sehr gerührt von euren tollen Zeilen- vielen Dank für euer liebes Lob. Und da habt ihr natürlich absolut recht und das muss man auch hervorheben: Es gibt ebenso viele nette Menschen, die den Tieren wohlgesonnen sind und mit denen ein absolut genialer Austausch möglich ist, da man auf der gleichen Wellenlänge ist. Blogger, Tierliebhaber und Co. – eine super Community, auch gerade im Internet. Der Song passt wie die Faust auf’s Auge und den denken wir uns auch manchmal herbei in nervigen Situationen, in welchen wir „die Unwissenden“ antreffen ;). Und ansonsten sind wir einfach happy über tolle Fellkumpels in den eigenen vier Wänden. Wir wünschen der „Katzenmama“ und den Fellkindern 😉 auch einen schönen Muttertag. Herzliche Grüße an euch, Ihr Süßen. Diana und die Bande
Die Rabaukenbande besteht ja sowohl aus Hund als auch Katzen.
Also mein Hund ist ja auch eher Katze. Seinen eigenen Kopf, wasserscheu und zudem macht er nicht sofort alles für Leckerli oder Lob, nur wenn er es für sinnvoll hält. So gibt es für ihn fast die gleichen Vorurteile wie für die Katzen. Bei ihnen hilft nur Erziehung und nicht „Drill“.
Aber mir geht es bei meinen Vierbeinern darum, dass sie mich mögen, weil sie mich schätzen und meine Kommandos ausüben, weil sie meine Ansprachen für sinnvoll halten und nicht auf das nächste Leckerli stieren (OK, Tiger ist da etwas anders ). Deshalb habe ich mir auch schon ein dickes Fell wachsen lassen. Es geht doch darum, sich mit denen auszutauschen, denen Tierwohl auch wichtig ist und die die Liebe zum Tier verstehen.
Herzliche Grüße,
Malou
Hey Malou, toll von dir, dass du uns mal wieder hier beehrst <3. Haha, ja das ist dann wohl eine Katze im Hundepelz oder so ;). Recht hat er, seinen eigenen Kopf zu haben :D. Bin auch eh total gegen Drill, mit Liebe und positiver Bestärkung kommt man einfach weiter.
So macht arbeiten dann beiden Parteien Spaß, ganz ohne Zwänge. Naja, und bei uns Katzen geht es nicht ganz ohne Leckerli- sind eben doch zu verfressen. Aber wir Menschen sind ja schließlich auch kein Wohlfahrtsverein und gehen für lau arbeiten- insofern absolut nachvollziehbar.
Das stimmt, positive Kontakte weiterhin pflegen und die anderen negativen einfach ignorieren- ein Ohr rein, beim anderen raus.
In diesem Sinne, liebe Grüße an King und deine zwei Miezen
Diana