Der Katze eilt ihr Ruf oft voraus: Eigenwillig soll sie von jeher schon sein, unsere Felis silvestris catus. Wie speziell die lieben Samtpfotenfreunde aber wirklich sein können und Geständnisse, dass vielleicht manchmal auch nicht alles rund läuft in der Mensch-Katze Beziehung und dass das aber auch völlig normal und ok ist, liest man selten. Gerade als vormaliger Hundehalter, wie ich es bin, kann man sich oftmals nicht im Entferntesten und auch nur annähernd vorstellen, WIE sehr man seinen Geduldsfaden mit Katze verlängern wird.
Nobody’s perfect
Dieser Gedanke kommt teilweise nicht auf, wenn man durch die Katzengruppen auf Facebook schmökert. Da wird über das beste Futter, beste Spielzeug, die beste Zeit zur Ganztagsbeschäftigung uvm. diskutiert und „Meine Katzen machen das nie, weil…“- Spezialisten oder „Du machst das seit jeher kompett unrichtig“-Besserwisser treten auf den Plan. Etwas falsch machen ist nicht bzw. wenn, dann ist man gleich der Bumann bzw. die Bufrau und auf einen solchen kommen ca. 20 Kommentare von Perfektionisten, die angeblich immer alles korrekt machen. Auf der anderen Seite sind da oft die Informationsquellen über Katzenhaltung, die so garnicht darauf eingehen, dass diese auch anstrengend sein kann und eine Miez nicht eben mal in 10 min abgefrühstückt ist und bespaßt wurde. Darum soll es hier heute gehen: Mal kein Loblied, aber eben ein paar ehrliche Zeilen. Vorab: Ich liebe meine Katzen und würde sie niemals wieder eintauschen wollen- aber es gibt auch Zeiten, da könnte man sie durch den Fleischwolf drehen oder auf den Mond schießen ;). Dazu einfach mal ein Beispiel.
Katzen können A****löcher sein 😉
Das kommt mitunter dann vor, wenn die Herrschaften den Geduldsfaden meiner Wenigkeit ein wenig überstrapazieren. Würde man Menschen, die mich kennen, befragen, würden sie bestätigen, dass Geduld wohl eine meiner stärksten Eigenschaften ist und mein Faden dafür ungefähr so lange ist wie vom Daumen bis zum Zeigefinger ;). Bedeutet: Meine Jungs haben mich da eine Menge gelehrt. Und dennoch kommen sie vor, die Momente, in denen es einfach mal nicht läuft, man zweifelt und sich fragt, ob man alles richtig macht.
Zum Beispiel dann, wenn man sich mal wieder als Alleinunterhalter wie in einem All-Inclusive-Hotel auf Malle fühlt und den urlaubenden Senioren versucht, das Aqua-Gymnastik-Programm des Tages näherzubringen. Phasenweise verhalten sich unsere Jungspunde mit gerade mal 2 Jahren nämlich eher wie Katzengreise mit 20. Da ist man als Dosenöffner und erprobter Cat-Entertainer schon so geübt mit Angel oder Wedel, dass man im Sportunterricht bei der rhythmischen Sportgymnastik schon ein Fleißsternchen erhalten hätte. Heisst: Man immitiert die Beute praktisch perfekt, wird fast eins mit ihr, zieht sie kunstvoll durch, unter, über Gegenstände, versteckt sie, hat Mäuschen zur Hand oder die fliegende Variante und das einzige was sich Katz in dem Fall zu fragen scheint ist, ob die Olle einen Vogel hat neben jenem, den sie gerade durch die Luft schwingt, denn Samtpfote macht da einfach mal gepflegt nichts, nada, niente. Quittiert mit einem gelangweilten Gähnen legt man sich entweder zur Ruhe, dreht den Fellarsch zu oder verlässt schlurfend den Raum. Das sind die Momente, von denen jeder Katzenhalter träumt. Da fragt man sich zwangsläufig: Mache ich etwas falsch- auch wenn man die Antwort eigentlich kennt, denn selbiges tut man bei der Katze. Man hat das Verhalten und die Vorlieben der eigenen Fellnase sehr gut studiert und weiß genau, was gefällt, wie man es anstellen muss, um sie aus der Reserve zu locken und dennoch kommt manchmal einfach genau eines zurück: Nichts.
Ja, Katzen können Arschlöcher sein ;). Im Grunde sind sie aber einfach nur wie wir: Manchmal haben sie eben einfach keine Lust. Da sind die lustigen echten Vögelchen interessanter, der kleine Zeh juckt oder eure Lordschaft ist gerade nicht zum Spielen aufgelegt. Diese Phase können bei unserer Mini-Zicke hier gut und gerne auch mal einige Wochen anhalten. Da kommt Frustration auf, man überlegt, woran es liegen könnte und zermartert sich das Hirn. Ist Mausi krank? Nope. Fressen, trinken, kuscheln und die fortwährende Begeisterung für Leckerli-Spiele und Clickern bestätigen, was vermutet wurde: Prinzesschen hat kein Bock und ist momentan nur Verfressen ;). Dann muss man als Katzenpersonal tatsächlich einmal tief durchatmen und sich vor Augen führen, dass man eben zu Modell Esel und nicht zum Pferd gegriffen hat. Wenn keine Lust, dann keine Lust. In diesen Momenten hilft ein sehr langgezogenes Ommmmm oder wahlweise ein Schrei-Yoga im Wald ganz gut weiter ;).
Spaß beiseite: Oft sind solche Situationen etwas verfahren, weil natürlich das schlechte Gewissen mitunter anklopft und fragt: Hallo, möchtest du Miez vernachlässigen? Wenn sie dann noch durch das Mäuse verdienen länger alleine war, möchte man natürlich Abwechslung und Beschäftigung bieten und mutiert nicht selten zum Hampelmann. Verzweifelt versucht man alles von Extrem-Bespaßung bis völlige Ignoranz und verfährt sich nicht selten in ein „Ich muss aber doch spielen“. Tatsächlich muss man aber nur eines: Sich beruhigen und vor Augen führen, dass einen Gang herunterzuschalten manchmal Wunder wirkt. Der vehemente und verkrampfte Versuch, alles richtig machen zu wollen oder ein Spiel gar aufzuzwingen endet in der Sackgasse.
Eigentlich ist es ganz einfach: Wenn eben nicht gespielt werden möchte, dann nicht. Denn wichtig ist: Der Spaß steht im Vordergrund und wenn man ganz locker eine kurze Session einleitet, kommen die Ideen und auch der Fun meist von ganz alleine. Dann haben Halter und auch Tier Freude am gemeinsamen Rumalbern. Erzwingen bringt nichts.
Lange Rede, kurzer Sinn: Macht euch locker, hört auf das Bauchgefühl und habt einfach Spaß. Denkt dran: Katze sitzt am längeren Hebel :P.
Nein, es ist tatsächlich in der Mensch-Tier-Beziehung ein bisschen wie in einer Menschenpartnerschaft: Ein Aufeinander-Eingehen und das Finden eines Einklangs miteinander ist das A und O (Esoterik-Geschwafel aus). Also: Nicht immer ist alles einfach, aber einfacher wird’s wenn man an der Beziehung arbeitet- und das ein Katzenleben lang und immer wieder voneinander lernt. Und wenn es manchmal nur das ist, auch mal Fünfe gerade sein und Mieze mal chillen zu lassen ;).
Wie ist das bei Dir- geht es dir ähnlich oder gibt es etwas anderes, was dich manchmal zur Weißglut treibt in Bezug auf deine Katze oder was du mittlerweile gelernt hast? 😉 Verrate es uns gern.
Ich hatte einige Jahre Hunde, dann kamen Katzen dazu und seit Februar nur noch Katzen.
Die Hunde waren dankbar und mit vollem Einsatz bei JEDER. Aktion dabei.
Bei den Katzen mach ich mich meistens nur zum Pausenclown. Zum Glück weiß ich nicht was die Katzen denken, wenn ich mich zum Clown mache denn ihr Blick ist für mich deprimierend.
Ein Hund frißt fast alles was man ihm hinstellt. Was eine Katze morgens noch mit Begeisterung gefressen hat,
kann mittags und für die nächsten Monate nur noch bäh sein.
Ein Hund nimmt mit Leberwurst meistens alle Medikamente. Bei Katzen sind da doch schon logistische Glanzleistungen gefragt.
Aber wer liebt und wir lieben ja unsere Diven, macht alles mit.
Hi Irene, danke für dein Kommentar :). Schön, dass wir damit nicht allein sind :D. Das kommt uns alles sehr bekannt vor. Um die Tabletten wird auch bei uns hier gekonnt herumgegessen und nur das Leckerli verspeist :D. Und die Samtpfoten denken beim Spielen meist, dass man das Bällchen lieber selbst holen soll und schauen nur gelangweilgt hinterher ;). Aber so sind sie nun mal :D. Schön gesagt :). Da macht man sich dann auch mal zum Affen, weil man sie halt einfach zu gerne hat ;).
huhu
ich löse die tabletten in wasser auf und gebe sie dann mit einer spritze, das klappt immer 😉
beim spielen sind meine zwei genauso wie unsere hunde, ich werfe das bällchen und sie bringen es mir. muss mal sehen, vielleicht mache ich davon mal ein video 😉
glg und einen schönen start in die neue woche,
heike
Hey Heike, sorry für die späte Antwort. Ganz lieben Dank für dein Kommentar an dieser Stelle :).
Wir sind uns halt nicht sicher, ob man Tabletten in Wasser auflösen darf, da die meisten ja vermutlich so konzipiert sind, dass sie im Ganzen genommen werden sollten- dachten wir zumindest. Aber falls das nichts ausmacht ist das sicher eine gute Lösung :).
Ja, von den bällebringenden Katzen hörten wir schon, haben anscheinend zwei Exemplare, die da eher weniger hündisch unterwegs sind :D. Da wären wir mal sehr auf ein Video gespannt 😀
Lieben Gruß und dir einen schönen Dienstagabend.
Diana und die Bande
hallo,
ja wenn man den Ball wirft, dann rennen die Katzen normalerweise hinterher.
Aber manchmal kann man den Ball selber holen, da die Katze „kein Bock“
hat nach dem Ball zu laufen. Da kann man werfen wie man will, es geht einfach
nichts; Katze bewegt sich nicht.
Aber Katzen haben ja Ihren eigenen Kopf und wenn diese nicht wollen
dann eben nicht.
Lieber Gruß
catmanrolf