Der Frühling ist da und hat uns in diesem Jahr zumindest bereits den ein oder anderen schönen Tag geschenkt. Mit den warmen Wochen kommt natürlich auch das Bedürfnis, einfach mal die Fenster und Türen aufzureissen und Luft und Licht hereinzulassen nach dem langen Winter. Für Katzenbesitzer tut sich in diesem Zusammenhang noch eine ganz andere Frage auf:
Wie sichere ich Fenster und Balkon fachgerecht?
Das ist auch eine durchaus berechtigte und wichtige Fragestellung, denn gerade gekippte Fenster oder ein nicht gesicherter Balkon sind extrem gefährlich für Miezen. Damit ihr ein entspanntes Frühjahr und natürlich auch den Sommer sorgenfrei genießen könnt, berichten wir, wie es richtig geht.
Fensterschutz
Betrachten wir zunächst einmal die „Baustelle Fenster“. Ein grundsätzliches Wort vorab: Kommt die Katze ins Haus, sind ungesicherte gekippte Fenster tabu. Warum? Ganz einfach: Die Katze könnte in der Tat zwischen den gekippten Spalt klettern, da sich die Samtpfoten prinzipiell, neugierig wie sie sind, durch alles durchquetschen mögen und könnte sich so Verletzungen zuziehen oder schlimmer. Damit es soweit erst garnicht kommt gilt von Anfang an: Korrekt sichern. Dabei kommt es zunächst darauf an, was gewünscht ist: Sollen die Fenster nur zum Lüften gekippt werden oder ganz geöffnet? Wir haben beispielsweise auch Balkontüren bzw. bodentiefe Fenster, die nicht allesamt geöffnet werden, sondern manche dienen auch einfach nur zum Kippen. Hier ist die Sicherung dann etwas einfacher. Angeboten werden im Handel viele Lösungen, von denen wir hier nur einige aufzählen wollen und euch am Schluss natürlich auch die von uns verwendete vorstellen möchten.
Kipp-Fensterschutz
Die gängigsten, im Handel erhältlichen Einrichtungen sind wohl einfache Metallgitter, die seitlich und auch oben mittels Schrauben angebracht werden. Optisch schön ist allerdings anders. Weiterhin haben wir auch schon Holzklötze gesehen, die in die Fensteröffnung geklemmt werden, was allerdings auch nicht sonderlich flexibel sein dürfte. Preislich bekommt man diese gängigen Sicherungen auf jeden Fall für ein paar Euro- das sollte einem das Wohlbefinden des felligen Mitbewohners allemal wert sein. Auch Marke Eigenbau ist möglich- Kreative und Hobbybastler finden hier im Internet sicher Anregungen. Auch für Fenster, die sich nicht klassisch zur Seite öffnen sondern nach vorne, gibt es spezielle Schutzgitter. Einfach mal bei Amazon schauen. All diese aufgezählten Methoden kennen wir, haben sie allerdings bei uns nicht im Einsatz und können daher nicht beurteilen, wie empfehlenswert sie sind. Doch Rezensionen helfen hier sicher weiter.
Nun zu dem, was wir verwenden und guten Gewissens weiterempfehlen können: Wir nutzen einen sog. Kippregler zum Einstellen der Fensteröffnung. So sieht das Ganze aus:
Man kann hier die Öffnungsweite auf vier Stufen regeln. Das Teil ist wirklich günstig und auch nicht wirklich auffällig, im Vergleich zu den anderen Lösungen. Es kann an allen Kippfenstern aber auch Türen (!) mit Gummidichtung angebracht werden. Ein weiterer Vorteil: Es ist superschnell montiert- ganz ohne bohren, da man es einfach kleben kann. Der Händler erklärt es so, dass die selbstklebende Grundplatte einfach auf den Rahmen des Fensters geklebt wird und der Klemmträger dann am Fensterrahmen direkt fest geklemmt wird. Wir haben die Kippregler schon lange im Einsatz, sowohl an großen Türen als auch an normalen Fenstern und sind begeistert. Auch bei Sturm gab es hier keine Probleme. Preislich liegt man beim 4er Set bei ca. 14 €. Wir finden- top. Kaufen kann man das Ganze hier bei amazon.
Katzennetze
Kommen wir nun zur zweiten Variante: Fenster sollen ganz geöffnet werden. In diesem Fall gibt es auch Katzenschutznetze, ähnlich wie man diese vom Balkon kennt. Beim Kauf sollte man generell natürlich auf die Abmaße achten, ganz wichtig aber auch auf Maschenweite, gerade bei Jungtieren, Garnstärke und ob eventuell eine Drahtverstärkung notwendig ist, da Katzen gerne auch mal etwas durchbeißen. Genauso verhält sich dies übrigens auch bei Balkonnetzen. Wir raten immer zur letzteren erwähnten Variante. Im Fenster sind solche Netze ganz einfach mit Haken, Dübeln und Befestigungsleine zu installieren. Beim Balkon greifen viele auf Variante Eigenbau zurück wie auch wir. Drangezimmert von einer handwerklich begabten Person ;). Mit Spannstangen kann man sich zum Beispiel auf Balkonen, die einen weiteren über sich haben, oder mit Mauer bzw. Geländeklemmen bei nach oben offenen Balkonen behelfen und so entsprechend für die Katzen absichern. Netze werden auch meist mit Haken, Dübeln und einer Befestigungsleine geliefert.
Wenn ihr dazu nähere Infos braucht- das Internet ist auch voll von Tipps- zwei linke Hände sollte man allerdings nicht unbedingt haben ;). Aber Ihr schafft das schon!
Wir haben uns beispielsweise mit Holzlatten und einer weiteren Leine ein eigenes Konstrukt gebaut. Allgemeine Tipps zu geben ist immer schwierig, da die individuelle Situation vor Ort sehr entscheidend ist. Mittlerweile gibt es auch den ein oder anderen Handwerksbetrieb, der hier aushilft. Einfach mal schauen und umhören.
Solltet ihr einen Balkon zur Verfügung haben, sichert diesen immer ab und gönnt eurer Katze dieses Vergnügen. Solltet ihr das bislang noch nicht getan haben und euch fragen, wieso, dann wartet einfach ab bis ihr das umgesetzt habt und die Katze sich das erste Mal glücklich draußen den Wind um die Nase wehen lässt- dann wisst ihr warum ;).
Unser Simba könnte beispielsweise nicht mehr ohne- es ist einfach ein völlig anderes Gefühl für die Samtpfoten als jenes mit einer Glasscheibe vor den Augen. Es gibt natürlich Katzen die brauchen das weniger, wie beispielsweise unser Zorro, der nur gelegentlich einmal einen Fuß vor die Tür setzt ;). Aber Simba trotzt fast jedem Wind und Wetter und beobachtet Vögelchen für sein Leben gern ;).
Dachfenster?
Kommen wir abschließend nochmal auf Sonderformen von Fenstern zu sprechen: Dachfenster. Hier ist eine Absicherung besonders tricky. Allerdings auch nicht unmöglich: Velux bietet beispielsweise extra Rollläden mit Katzennetz integriert, die wir uns definitiv holen werden. Bei anderen Herstellern einfach mal schauen und notfalls auch wieder auf Eigenbau zurückgreifen. Hierzu werden wir gern im Laufe des Jahres nochmals einen separaten Beitrag mit unseren Erfahrungen teilen.
Bis es soweit ist, wünschen wir euch und euren Miezen aber eine tolle Freiluftsaison 2016.
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