Unglaublich viele unter euch haben sich diesen Beitrag gewünscht, anscheinend hat also ein Großteil des Katzenpersonals einen grünen Daumen vorzuweisen, mit dem man mehr als nur Dosen öffnen kann ;). Tatsächlich lernen auch wir nie aus und haben uns für diesen Beitrag mal ordentlich in die Recherche gestürzt und können euch sagen, ihr habt absolut recht behalten, denn man kann oftmals gar nicht den Überblick über all die giftigen Pflanzen für Katzen behalten. Erstaunlich und erschreckend, welche, teilweise auch beliebten und häufig in deutschen Wohnzimmern und Gärten vorzufindenden Pflanzen nicht ganz so harmlos sind für Katzen, wie sie auf den ersten Anblick anmuten. Wir können euch natürlich nicht zu jeder Pflanze ein Bild liefern, da wir selbst über kein ganzes Gewächshaus an verbotenem Grün verfügen ;). Daher googelt sie im Zweifel einfach, falls ihr nicht genau wisst, wie sie aussehen.
Grundsätzliche Tipps, wie ihr Katzen und geliebtes Grün in eurem Zuhause zusammenbringt, gibt es übrigens in diesem Beitrag, den wir für euch nochmal geupdatet haben.
Giftige Pflanzen für Katzen – Top 3
Jetzt aber direkt ab in die Materie. Hier habe ich eine Auflistung einiger sehr beliebter Pflanzen zusammengestellt, die mit Vorsicht zu genießen bzw. garnicht zu genießen sind von unseren vierbeinigen Freunden. Vorab schonmal die Top 3 der gefährlichsten Pflanzen. Bitte seid nicht schockiert: Hier werden die Symptome direkt und in aller Klarheit geschildert. Das ermöglicht zum einen, direkt zu erkennen, wenn etwas im Argen liegt, zum anderen macht es einfach aber auch nochmal die Brisanz und die nicht zu unterschätzende Gefahr des Themas klar.
Platz 1: Lilien sind absolut giftig für Katzen
Vergiftungssymptome: Appetitlosigkeit, Erbrechen und Apathie. Aufgepasst: Es kann akutes Nierenversagen hervorgerufen werden, das sich auch erst nach Tagen bemerkbar machen kann. Steigender Durst und Absetzen des kleinen Geschäftes und Dehydration sind nur erste Anzeichen aber auch Warnzeichen. Schon bloßer Kontakt mit der Pflanze reicht für eine Vergiftung aus, es muss dabei nicht einmal die Pflanze aufgenommen werden.
Platz 2: Oleander ist ebenfalls giftig für Katzen
Vergiftungssymptome: Durchfall, Erbrechen, auch durch Krallenwetzen am Stamm, erweiterte Pupillen, Fieber oder Untertemperatur, Krampfanfälle und Schlimmeres, je nach Ausmaß der Vergiftung.
Platz 3: Weihnachtsstern, Gummibaum, einige Sukkulenten = Wolfsmilchgewächse
Symptome: Blutige Durchfälle mit Erbrechen, Lähmungen und Schädigungen der Organe, Milchsaft ist sehr giftig
Aber wie vergiften sich Katzen eigentlich?
In der Regel sprechen wir hier von der Aufnahme von Pflanzenteilen über das Maul, d. h. die Katzen fressen sie. Nur selten kommt es durch reines Berühren bereits zu akuten Problemen, kann aber gerade durch die Aufnahme der giftigen Stoffe über das Fell beim Putzen auch vorkommen z. B. bei Lilien oder auch dem Oleander. Bei vielen weiteren Pflanzen ist es relativ unbedenklich, solange diese nicht verspeist werden.
Giftige Pflanzen für Katzen, die leider sehr beliebt sind und oft als harmlos empfunden werden
- Aloe Vera: kann zu Durchfällen führen
- Alpenveilchen: Magenbeschwerden und Brechdurchfälle, bei höheren Dosen auch schlimmere Folgen
- Amaryllis: Bauchschmerzen & Durchfall
- Azaleen: bis zu Herz-Kreislauf-Kollaps
- Begonien: Durchfall, Erbrechen
- Buchsbaum: Lähmungserscheinungen, gesenkter Blutdruck, Magen- und Darmreizungen sowie Erbrechen, Durchfall, Krämpfe, Zittern
- Chili: siehe Zierpaprika
- Christrose: Durchfall, Schwindel, Erbrechen, Kreislaufkollaps
- Chrysanthemen: Durchfall, Erbrechen und Gleichgewichtsverlust
- Efeu: Brechdurchfälle, Kopfschmerzen und erhöhte Pulsfrequenz, sowie bei direktem Kontakt Hautreizungen
- Efeutute: Brechdurchfälle und Schleimhautreizungen
- Einblatt: Schleimhautverätzungen
- Hortensien: nicht schwerwiegend giftig, bei erhöhter Aufnahme aber Durchfall, Erbrechen
- Hyazinthen: Erbrechen, Durchfall, Bauchkrämpfe
- Magnolien: Nicht schwerwiegend, aber bei größeren aufgenommenen Mengen bzw. regelmäßigeren, Brennen der Mundschleimhäute, Magen- und Darmbeschwerden
- Mistel: Magen-Darm-Beschwerden und Erbrechen
- Narzissen, Osterglocken, Tulpen, Krokusse: Durchfall, Erbrechen, Bauchkrämpfe oder Schlimmeres. Vor allem die Zwiebeln der Frühjahrsblüher sind hier Auslöser
- Orchideen: je nach Orchideenart Magen-Darm-Probleme, Magen-Darm-Entzündung. Reizungen im Mund- und Rachenbereich, v. a. Vanille-Orchidee, Schwielen-Orchidee sowie Schmetterlings-Orchidee
- Primel: je nach Sorte Durchfall, Erbrechen, Lethargie, Krampfanfälle, Reizungen im Maulbereich; v. a. bei Becher- und Kugelprimeln
- Rhododendron: bis zu Herz-Kreislauf-Kollaps
- Schneeglöckchen, Maiglöckchen: Speichelfluss, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen, je nach Grad bis hin zu Lähmungserscheinungen; Maiglöckchen sind übrigens noch einmal wesentlich giftiger als Schneeglöckchen
- Schnittlauch, Bärlauch, Petersilie: nicht extrem giftig, aber auch nicht gut besonders gut; können Vergiftungserscheinungen hervorrufen; schädliche Dosis: 15-30 g pro Kilogramm Körpergewicht der Katze
- Usambaraveilchen: Erbrechen, Durchfall, Lähmungen
- Yucca-Palme: Magen-Darm-Probleme, gereizte Schleimhäute, schwere Fälle mit Nierenschädigung, Blätter außerdem scharfkantig
- Zierpaprika oder Chili: gehören zu den Nachtschattengewächsen, die generell aus dem Haushalt zu verbannen sind. Die Früchte selbst sind nicht weiter schädlich, jedoch die grünen Pflanzenteile: Erbrechen und schlimmere Folgen, je nach Größe des Tieres
Vergiftungssymptome: Sofort zum Tierarzt
Erleidet eine Katze eine Vergiftung, kann es zu vielerlei Symptomen kommen, wie vermehrtem Speichelfluss, Taumeln, Apathie oder Unruhe, Desorientierung, Erbrechen, Durchfall, blasses Zahnfleisch oder Schleimhäute, die sich verfärben können, möglicherweise auch sehr rot durch eine Reizung, geweitete Pupillen oder verengte, je nach Pflanze, Beschwerden beim Atmen, Krampfanfälle bis hin zu komatösen Zuständen und im schlimmsten Falle Organversagen. Unbedingt sofort zum Tierarzt, auch bei Zweifeln. Bestenfalls eine Probe des Auswurfes oder Kots sammeln und die Pflanze sichern, um die aufgenommene Menge abschätzen zu können. Auf dem Weg zum Tierarzt kann der Katze als erste Hilfe Wasser angeboten werden, da Flüssigkeitsaufnahme das Gift verdünnen kann
Behandlung einer Vergiftung bei der Katze
Der Tierarzt wird so schnell als möglich Infusionen verabreichen und provoziert die Giftausscheidung mittels Medikamenten. Außerdem wird natürlich etwa gegen die Symptome getan z. B. gegen Erbrechen oder Durchfall und der Patient wird entsprechend wieder aufgebaut. Je früher die Behandlung beginnt, desto besser sind die Chancen. Diese richten sich immer nach der aufgenommenen Menge und der Pflanze.
Ungiftige Pflanzen für Katzen – ein Auszug:
- Baldrian
- Currykraut
- Erika
- Farne
- Fuchsien
- Glockenblume – nicht eindeutig geklärt
- Grünlilie
- Hornveilchen
- Jasmin
- Kamelie
- Kokospalme – ungiftig, etwas scharfkantige Blätter, nicht in zu hohen Dosen aufnehmen, da sonst Magenprobleme auftreten können
- Lavendel
- Margerite
- Minze
- Minze – im Speziellen Katzenminze
- Pantoffelblume
- Rose
- Rosmarin
- Schwarzäugige Susanne
- Stiefmütterchen
- Thymian
- Zitronenbaum
- Zitronenmelisse
- Zyperngras
- Und natürlich Katzengras 😉
Wichtig: Die obenstehende Liste ist nur ein Auszug mit unserer Meinung nach erwähnenswerten Pflanzen, ist aber nicht vollständig und erhebt auch keinen Anspruch darauf und wir übernehmen keine Gewährleistung oder Haftung, da wir selbst keine Botaniker sind und zum Glück auch nicht aus Erfahrung sprechen und unsere Aussagen stützen sich auf ausführliche Recherchen. Für erweiterte Listen durchsucht ggf. Mr. Google. Wie bereits erwähnt, variiert auch die Giftigkeit innerhalb der einzelnen Pflanzengattungen nochmals stark und einige Pflanzen sind umstritten. So gibt es beispielsweise Fälle, in denen Katzen von manchen Orchideen gar keine Probleme davongetragen haben und andere dafür sehr schwere Vergiftungserscheinungen hatten, daher gilt: Vorsicht ist die Mutter der Zimmerpflanze und des Gartens und wir würden im Zweifel lieber etwas mehr sichern als zu wenig. Mehr dazu auch nochmal in unserem Beitrag zum Thema Katzen und Pflanzen.
Eine sehr ausführliche Liste dazu habe ich übrigens bei Geliebte Katze gefunden.
Wie handhaben wir die Pflanzenthematik
Im Haus sind unsere Pflanzen alle abgesichert mit Mini-Gewächshäusern oder stehen für die Katzen unerreichbar, wir haben u. a. ein großes Gewächshaus. Weiterhin sind bei uns auch Blumenampeln bzw. Hängetöpfe im Einsatz. Auf dem Balkon versuchen wir bei der Auswahl auf die Unbedenklichkeit zu achten. Im Garten: Ganz ehrlich, er ist ziemlich groß und ihr werdet gesehen haben, dass wir auch Efeu und Buchsbäume haben. Da sich unsere Katzen nur unter unserer Aufsicht im Garten aufhalten, achten wir hierauf. Wir haben ihr Verhalten natürlich weiterhin auch studiert und sehen, dass sie nur am Gras knabbern und andere Pflanzen für sie nicht interessant sind. Drinnen und auch auf dem Balkon bieten wir Katzengras an und Katzenminze und bei uns kam es bislang zu keinerlei Problemen.
Wie immer gilt: Ihr selbst müsst abwägen und entscheiden, denn je nach Tier und eben auch innerhalb der Pflanzenarten variiert alles individuell. Wir empfehlen, eure Pflanzen ggf. nochmals einzeln über die Suchmaschine abzuprüfen und auch mehrere Quellen zu Rate zu ziehen, denn auch wir haben bei unseren Recherchen gemerkt, dass es oft auch widersprüchliche Aussagen und weniger seriöse Quellen gibt. Es kommen in der Auswahl Pflanzen vor, die wirklich nur in sehr hohen Dosen giftig sind, d. h. eure Katze müsste einen ganzen Schnittlauch essen, damit etwas passiert, daher gilt es, auch hier den gesunden Menschenverstand zu nutzen. Lilien, Oleander oder auch Weihnachtsstern haben aber auf jeden Fall in keiner Wohnung mit Vierbeinern etwas zu suchen. Solltet ihr diese geschenkt bekommen, lehnt es ab oder verschenkt es direkt weiter.
Bei Katzen ist es auch irgendwie ein wenig wie in der Kindererziehung: Ihr könnt sie nicht in Watte packen und vor allem abschirmen, aber Gefahren minimieren. Wer Freigänger hat, kann zumindest in seinem Garten für unbedenkliche Gestaltung sorgen.
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Danke für die Auflistung der Pflanzen. Wir haben auch zwei BKHs und leider auch einige Pflanzen auf unsere Balkon welche für die Katzen wohl giftig sind. Wir sind immer zusammen mit den Katzen auf dem Balkon und dort steht auch Katzengras. Außer dem Katzengras rühren die Katzen keine anderen Pflanzen an. Trotzdem macht es nachdenklich.
Lavendel und Minze steht auch reichlich bei uns, aber das rühren sie auch nicht an 🙂
beste Grüße
lex